Aktion Sternsingen: Wissenswertes – Lebendige Tradition
Lebendige Tradition
Der Brauch des Sternsingens gründet in der Erzählung von den Weisen aus dem Osten, wie im Evangelium nach Matthäus zu lesen ist. Die Sterndeuter folgten einem aussergewöhnlichen Stern, der sie nach Bethlehem führte. Dort fanden sie Jesus, dem sie huldigten und Geschenke überbrachten. Dass es Könige waren, steht nicht in der Bibel und wurde erst ab dem 6. Jahrhundert so interpretiert. Auch die Dreizahl ist im Evangelium noch nicht verbürgt und wird erst im 3. Jahrhundert festgesetzt.
Kaspar ist ein persischer, Balthasar ein babylonischer und Melchior ein hebräischer Name. Über die Herkunft der Namen wissen wir aber nicht viel. Die Namen sind allerdings auf einem Mosaik aus dem 6. Jahrhundert in Ravenna zu finden. 100 Jahre später werden die drei Könige den Erdteilen Afrika, Europa und Asien zugeordnet. Im Mittelalter mochten die Leute so genannte Mysterienspiele, eine Art Theater, durch die die Namen weitere Verbreitung erfuhren. Die Figur «Kasperli» geht auf den König Kaspar zurück.
Mit dem Segen wurde seit jeher der Schutz vor Feuer, Seuchen und Unfällen erbeten. Die Segnung des Hauses und der Bewohner stellt darüber hinaus die Menschen in eine besondere Beziehung zu Gott.
CMB kann «Kaspar, Melchior und Balthasar» heissen. Missio hat sich aber entschieden, die zweite mögliche Deutung zu betonen. Sie heisst: «Christus Mansionem Benedikat» was Lateinisch ist und zu Deutsch «Christus segne dieses Haus» heisst.
Es gibt verschiedene mögliche Schreibweisen des Segens-spruchs. Missio schlägt den folgenden vor: 20*C+M+B+20. Der Stern symbolisiert die Menschwerdung Christi, welche Hoffnung und Freude für die Menschen bedeutet, und die drei Kreuze stehen für die Dreifaltigkeit Gottes.
Obwohl die Tradition des Sternsingens Wurzeln in weitester Vergangenheit hat (Bibeltexte), ist der Brauch erst wieder 1989 in der heutigen Gestalt wieder zu richtigem Leben erweckt worden, dank Missio.
Heute gehen über 10'000 Kinder jedes Jahr um den 6. Januar sternsingen, segnen die Häuser und sammeln für Projekte in aller Welt, die den Gleichaltrigen zugute kommen.
Vielleicht hast du ja noch mehr Interesse an der Geschichte und der Tradition des Sternsingens bekommen. Urban Schwegler hat dazu ein kleines Dokument verfasst, dass du hier herunterladen kannst. Darüber sei an dieser Stelle auf das tolle Buch von Manfred Becker-Huberti hingewiesen, das den Titel «Die Heiligen Drei Könige. Geschichte, Legenden und Bräuche» trägt und 2005 im Greven Verlag Köln erschienen ist.
Das Fest der Heiligen Drei Könige wird am 6. Januar gefeiert. Es wird auch Epiphanie (griech. für Erscheinen, Offenbarwerden) genannt, weil Jesus als König offenbar wurde. Zur Feier des Epiphaniefestes findest du beim Liturgischen Institut weitere Hinweise. Epiphaniefest