Mission neu gedacht - Begegnungen, die verbinden
Madlen Portmann, Leiterin von Voyage-Partage, nimmt uns mit auf eine Reise, bei der die Mission Kulturen verbindet und neue Wege eröffnet.

Voyage-Partage ist eine Schweizer Organisation, die interkulturelle Freiwilligeneinsätze ermöglicht – mit dem Ziel, Begegnungen auf Augenhöhe zu fördern und voneinander zu lernen. Geleitet wird sie von Madlen Portmann, die sich mit viel Engagement für einen respektvollen und solidarischen Austausch zwischen Kulturen einsetzt. Missio Schweiz hatte das Glück, sie zum Begriff „Mission“ im Rahmen ihrer Arbeit befragen zu können – ein Thema, das sowohl Voyage-Partage als auch Missio in ihrer Arbeit aufgreifen und aus unterschiedlichen Perspektiven reflektieren.
Frau Portmann, Voyage-Partage legt grossen Wert darauf, den Austausch zu fördern, statt einseitig Hilfe zu leisten. Wie definieren Sie den Begriff „Mission“ im Rahmen Ihrer Arbeit?
Das Wort “Mission” bedeutet ja Auftrag. Wir von Voyage-Partage verstehen unseren Auftrag als Förderung der Begegnung von Menschen unterschiedlicher Kulturen, des Austausches und Dialogs auf Augenhöhe, des Lernens voneinander sowie des gegenseitigen Verständnisses und der Solidarität. In einem Volontariat geht es nicht darum, möglichst viel zu leisten oder sich zu profilieren. Es geht auch nicht darum, den «armen Menschen» zu helfen. Es geht vielmehr um die Begegnung mit anderen Menschen, möglichst vorurteilsfrei und offen. Wir wollen damit Respekt und Vertrauen aufbauen, um das interkulturelle Verständnis zu fördern und somit einen kleinen Teil zu einer friedlicheren Welt beitragen.
Sie selbst haben diesen Ansatz persönlich erlebt: 2006 waren Sie für sechs Monate in einem Volontariat in Südindien. Wie hat diese Erfahrung Sie geprägt?
Mein eigenes Volontariat in Südindien war und ist sehr wichtig für mich. Ich war damals 19 Jahre alt und eher naiv in dieses «Abenteuer» gestartet. Ich wurde vor Ort sehr liebevoll aufgenommen, es wurde gut für mich gesorgt. Mir wurde sehr viel Interesse entgegengebracht, und ich hatte auch viel Zeit für mich selbst, um über mich, Gott und die Welt nachzudenken. Diese Zeit hat mich geerdet und fest verankert in meinem Glauben.
Zudem hat mich das Volontariat gelehrt, offen und vorurteilsfrei auf andere Menschen zuzugehen – unabhängig von Religion, Herkunft oder sozialem Status. Diese Haltung prägt mich bis heute. Besonders beeindruckt hat mich auch die Arbeit der Sisters of the Holy Cross (Menzingerschwestern), die sich mit großer Hingabe den Schwächeren widmen. Es sind keine Heiligen – wer ist das schon? –, sondern ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, die mit viel Herzblut und Nächstenliebe arbeiten. Das hat mich tief berührt.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft von Voyage-Partage?
Ich wünsche mir, dass sich auch in Zukunft viele Menschen auf das Abenteuer eines Volontariats einlassen. Menschen, die bereit sind, sich von einer anderen Kultur prägen zu lassen, beschenkt zurückkehren und hier Verantwortung übernehmen – für mehr Gerechtigkeit, Verständnis und Mitmenschlichkeit. Gerade in der heutigen Zeit brauchen wir mehr Brückenbauer*innen, die sich gegen Hass und Ignoranz einsetzen
Neugierig geworden?
Haben auch Sie Lust das moderne Missionsgeschehen mitzuprägen? Dann ist vielleicht ein interkulturelles Volontariat bei Voyage-Partage genau das richtige für Sie! Wenn Sie mehr über die Arbeit von Voyage-Partage erfahren oder unverbindlich Informationen zu einem Volontariat erhalten möchten, so melden Sie sich doch bei Madlen Portmann (via E-Mail / 077 431 05 22). Sie freut sich über Ihre Kontaktaufnahme! Alle weiteren Infos finden Sie ausserdem auch auf der Webseite der Organisation hier oder auf Instagram: Zur Seite
